Die Soldaten der AFDRU-Katastrophenhilfeeinheit des Bundesheeres (Austrian Forces Disaster Relief Unit) trainierten diese Woche am Übungsplatz Tritolwerk bei Wiener Neustadt 50 Kursteilnehmer für einen Einsatz nach Umwelt- oder Naturkatastrophen. Zuletzt war diese Einheit nach den Erdbeben in der Türkei im Jahr 2023 im Einsatz.
Gemeinsames Training für eine effektive Zusammenarbeit
Beim Basislehrgang trainieren Berufs- und Milizsoldaten gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr, dem Samariterbund oder der Bergrettung und weiteren zivilen Einsatzorganisationen. Durch die gemeinsame Ausbildung werden die Abläufe und Fähigkeiten optimiert, um im Ernstfall effizient und effektiv zusammenzuarbeiten. Geübt wurde unter anderem das Bergen und Retten von Menschen, das Auffinden und Neutralisieren von ABC-Kampfstoffen, die Versorgung von Verwundeten und das Löschen von Bränden. Die Kursteilnehmer übten unter extremen Bedingungen wie Schlafmangel oder körperlicher Belastung. Durch das intensive Training werden die Teilnehmer möglichst realitäts- und einsatznah auf künftige Einsätze vorbereitet. Das Absolvieren des Kurses ist Voraussetzung für den internationalen Einsatz im Katastrophengebiet. Darüber hinaus erfolgen kontinuierliche Weiterbildung.
Zahlreiche internationale Einsätze
Die AFDRU wurde 1990 gegründet und ist seit 1997 sowohl direkt als auch indirekt an Einsätzen beteiligt. Die Einheit wird aus Freiwilligen des Aktiven- und Milizstandes aufgestellt. Im Anlassfall sind Soldatinnen und Soldaten als auch militärisches Gerät innerhalb weniger Stunden international einsatzbereit. Innerhalb der AFDRU existieren sechs unterschiedliche Teams zu je 60 bis 85 Personen. Die Katastrophenhilfeeinheit war bereits im Iran und der Türkei nach Erdbeben im Einsatz, zur Wasseraufbereitung in Mosambik und Pakistan sowie in Sri Lanka nach Tsunamis. Die Verantwortung für die Aufstellung und Formierung liegt beim Kommando des ABC-Abwehrzentrums.