Am Samstag wurden 72 Berufs- und 46 Milizoffiziere, darunter acht Frauen, an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, feierlich in die Truppe übernommen. Der Tag der Leutnante fand im Beisein von Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner statt. Zu Ehren der neuen Offiziere bot ein Rahmenprogramm Bundesheer zum "Angreifen und Erleben". Militärisches Gerät wie der Schützenpanzer "Ulan", der Kampfpanzer "Leopard" 2A4 und der Mannschaftstransportpanzer "Pandur" konnten aus der Nähe kennengelernt werden.
Wertvoller Beitrag für die Sicherheit
Bundeskanzler Karl Nehammer: "Ein schlagkräftiges Bundesheer braucht nicht nur militärische Expertise und die beste Ausrüstung, sondern auch Führungskräfte, die unerschütterlich hinter den Werten unserer wehrhaften Demokratie stehen. Unsere Offizierinnen und Offiziere sind Vorbilder und leisten einen wertvollen Beitrag für die Sicherheit unserer Republik und der Menschen in Österreich. Mein Dank gilt ihnen, denn in Zeiten wie diesen ist das nicht selbstverständlich."
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ergänzte: "Zu Ihren beeindruckenden Leistungen der letzten Jahre an der Militärakademie gratuliere ich Ihnen herzlich. Sie haben nicht nur Führungsqualitäten unter Beweis gestellt, sondern auch eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Nutzen Sie Ihre Fähigkeiten weise und setzen Sie Ihre ganze Kraft für die Sicherheit der Republik Österreich und ihrer Bürger ein. Die Militärakademie hat Sie bestens darauf vorbereitet, und ich wünsche Ihnen auf Ihrem weiteren Weg als Offizier alles Gute."
Berufs- und Milizoffiziere
Die neuen Offiziere wurden in einer insgesamt vier Jahre dauernden Ausbildung zu Leutnanten ausgebildet. Für die Berufsoffiziere erfolgt mit dem Fachhochschul-Bachelorstudiengang "Militärische Führung" auch eine Ausbildung auf Hochschulniveau. Auslandssemester und -praktika ermöglichen nicht nur eine Erweiterung des fachlichen Könnens, sondern fördern vor allem die interkulturelle Kompetenz. Eine Eigenschaft, die im Hinblick auf multinationale Einsätze im Ausland von hoher Bedeutung ist. Die Milizoffiziere absolvieren die ersten zwölf Monate ihrer Ausbildung als aktiver Soldat beim Österreichischen Bundesheer. Dabei erlernten sie gemeinsam mit den Berufsoffizieren die Grundlagen für ihre gewählte Laufbahn. Danach kehrten sie zurück in ihr Berufsleben und absolvierten zusätzlich dazu innerhalb der von drei weiteren Jahre ihre Ausbildung zum Leutnant im Rahmen von Milizübungen.
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Armeen der Westbalkanstaaten beendeten heuer auch ein Soldat aus Bosnien und Herzegowina sowie eine Soldatin aus Montenegro die Ausbildung zum Offizier an der Theresianischen Militärakademie. Diese beiden jungen Offiziere freuten sich als Gäste ihrer österreichischen Kameraden anwesend sein zu können.
Theresianische Militärakademie
Die Theresianische Militärakademie ist die Ausbildungsstätte und Heimat der Truppenoffiziere des Österreichischen Bundesheeres. Sie wurde am 14. Dezember 1751 von Maria Theresia mit dem Auftrag "Mach er tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer daraus" gegründet und ist somit die älteste aktive, durchgängig der Offiziersausbildung gewidmete Militärakademie der Welt.
Die heutigen Aufgaben der Militärakademie sind: die Ausbildung der Truppenoffiziere, die Weiterbildung der Offiziere sowie die Schulbildung mit dem Betrieb der Bundeshandelsakademie für Führung und Sicherheit. Bei der Truppenoffiziersausbildung kann dabei zwischen zwei Lehrgängen gewählt werden. Es wird sowohl der Fachhochschul-Bachelorstudiengang "Militärische Führung" als auch der Fachhochschul-Bachelorstudiengang "Militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung" angeboten.
Mehr Informationen: www.milak.at
Ausmusterungsfeierlichkeiten an der Theresianischen Militärakademie