Am 13. November 2024 wurden im Veranstaltungszentrum „Spinnerei Traun“ in Oberösterreich die Awards „Militär des Jahres 2024“ verliehen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und hochrangige Militärs ehrten in einem Festakt die Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien „Grundwehrdiener des Jahres“, „Soldat des Jahres“, „Zivilbediensteter des Jahres“ und „Einheit des Jahres“. Zusätzlich wurden vier „Special Awards“ für besondere Leistungen vergeben.
Diese Ehrungen spiegeln das Engagement, die Professionalität und den unermüdlichen Einsatz der Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbediensteten des Österreichischen Bundesheeres wider. Die ausgezeichneten Persönlichkeiten und Teams verkörpern die Werte des Heeres und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Landesverteidigung und internationalen Friedenssicherung.
Die Preisträger
Soldat des Jahres
Zum Soldaten des Jahres 2024 wurde Oberstabswachtmeister Dominik Friedinger gewählt. Er versieht Dienst als Kommandant eines Aufklärungszuges beim Panzergrenadierbataillon 13 in Ried in Oberösterreich. Ihn zeichnet hohe Professionalität in der Ausbildung von Grundwehrdienern und Berufssoldaten aus. Ebenso hat er hohen Leistungswillen beim Planen von Übungen sowie der Öffentlichkeitsarbeit gezeigt. Er betreibt permanente Personalwerbung für künftige Berufssoldaten. Zudem ist er Vorbild für jeden Berufssoldaten, sei es in soldatischer Hinsicht oder in sozialen Belangen.
Grundwehrdiener des Jahres
Zum „Grundwehrdiener des Jahres 2024“ wurde Gefreiter Nico Eichinger vom Panzergrenadierbataillon 13 in Ried gewählt. Der im April 2024 eingerückte Grundwehrdiener zeichnet sich sowohl durch seine schnelle Auffassungsgabe, seinen Leistungswillen als auch durch seine Begeisterung im täglichen Dienst aus. Gefreiter Eichinger ist ein Vorbild für seine Kameradinnen und Kameraden; er ist pflichtbewusst und stellt das Wohl anderer über seine eigenen Bedürfnisse.
Zivilbediensteter des Jahres
Zivilbediensteter des Jahres wurde Thomas Ungersböck vom Sprachinstitut des Österreichischen Bundesheeres an der Landesverteidigungsakademie in Wien. Amtsdirektor Ungersböck ist seit dem Jahr 2002 am Sprachinstitut als Referent für Ausbildungsplanung und Sprachmanagement tätig und hat sich im Bundesheer durch herausragenden Ideenreichtum qualifiziert und dazu beigetragen, dass das Sprachinstitut auch nach 25 Jahren einer der anerkanntesten Sprachdienstleister ist. Hohe Professionalität und Hilfsbereitschaft in seiner Rolle als zentrale Ansprech- und Auskunftsperson für sprachrelevante Belange aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesheeres zeichnen ihn ebenso aus, wie auch seine besonders freundliche und stets korrekte Art gegenüber nationalen und internationalen Kunden.
Einheit des Jahres
Zur Einheit des Jahres 2024 wurde das Team des Lehrstabes „Körperausbildung“ der Heeresunteroffiziersakademie in Enns gewählt. Major Christoph Hinterlechner, Vizeleutnant Thomas Krupa, Vizeleutnant Gerhard Dohrmayr, Vizeleutnant Hubert Jahn und Oberstabswachtmeister Thomas Thaler bilden dieses erfolgreiche Team.
Trotz gesamtgesellschaftlich abnehmender körperlicher Leistungsfähigkeit, hat der Lehrstab „Körperausbildung“ sehr positive Leistungssteigerungen bei den Auszubildenden und eine Senkung verletzungsbedingter Ausbildungsabbrüche bewirkt. Die professionelle Leistung des Lehrstabs „Körperausbildung“ zeigt durch methodisch-didaktische Exzellenz, Kundenorientierung und geschickte Kommunikation eine sehr positive Breitenwirkung. Der Nutzen für das Bundesheer liegt vor allem im Nachweis der Erreichbarkeit definierter Fitnessstandards als Grundlage für die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres mit vielen positiven Begleitaspekten, unter anderem der Wahrnehmung des Österreichischen Bundesheeres als attraktivem Arbeitgeber für leistungsorientierte Soldatinnen und Soldaten.
Special Awards
Special Award Tactical Kommunikation Network
TCN - Tactical Kommunikation Network - Modernste Kommunikationstechnik
Das neue Tactical Communication Network des Bundesheeres stellt die Kommunikation von der Kompanie- bis zur Brigadeebene und den Anschluss an das ortsfeste und mobile Kommunikationsnetz sicher. Das TCN ist ein hochmodernes, Internetbasierendes-taktisches Kommunikationssystem mit insgesamt rund 300 Vermittlungseinheiten. Mit diesem System tritt das Bundesministerium für Landesverteidigung in einen völlig neuen Abschnitt der Kommunikationstechnologie ein und ist im internationalen Vergleich auf oberster Ebene anzusiedeln. Die Entwicklung und Einführung waren ein hoch komplexer Vorgang, der nur im Zusammenwirken der Informations- und Kommunikationstechnologie-Elemente im Bundesministerium für Landesverteidigung und im Bundesheer zu bewerkstelligen war.
Special Award - Zivilcourage - Vizeleutnant Johann Kitz, Heereslogistikzentrum Klagenfurt
Zivilcourage ist eine wesentliche Tugend, die auch in der Soldatenausbildung verankert ist. Sie erfordert Mut und Verantwortung, um in kritischen Situationen einzugreifen und für das Richtige einzustehen. Für Soldaten ist Zivilcourage Ausdruck von Integrität, Loyalität und Verantwortung - Werte, die sowohl im Dienst als auch im Alltag zählen. Soldaten sind dazu verpflichtet, Gefahren zu erkennen und Missstände zu adressieren, selbst wenn dies persönliche Risiken mit sich bringt. So verkörpert Zivilcourage die Grundwerte von Solidarität und Menschlichkeit. Vizeleutnant Johann Kitz ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Er und seine Lebensgefährtin waren in ihrer Freizeit mit dem Auto auf dem Weg zu einer Familienfeier. In Reifnitz trafen sie auf eine Gruppe von Burschen die am Straßenrand standen, wobei einer stark am Kopf blutete. Johann Kitz zögerte nicht und führte umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen durch, seine Lebensgefährtin alarmierte die Rettungskräfte. Nach einer mehrstündigen Kopf-Operation konnte Entwarnung gegeben werden. Durch das schnelle und professionelle Handeln von Johann Kitz, konnte das Leben des zwölfjährigen Jungen gerettet werden.
Special Award - Sicherheitspolitische Kommunikation - Landesverteidigungsakademie
Seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges im Februar 2022 und seit Beginn des Gaza-Konfliktes im Oktober 2023 wurden zahlreiche mediale Auftritte zur strategischen, operativen und taktischen Analyse beider Konflikte im Auftrag des Österreichischen Bundesheeres durchgeführt. Diese qualitativ hochwertigen Ausführungen haben zur umfassenden Information verschiedenster Bedarfsträger beigetragen und das Ansehen des Bundesheeres und seiner Expertise in der österreichischen Öffentlichkeit gestärkt. Seit Herbst 2023 haben ausgewählte Experten rund 100 Auftritte in verschiedensten Medien (ORF, Radio, weitere Fernsehstationen, Print, Interviews) durchgeführt. Eine gute Reputation in der öffentlichen Wahrnehmung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil für die Akzeptanz der Umfassenden Landesverteidigung im Rahmen der geistigen Landesverteidigung und daher ein besonderer Eckpfeiler der Mission Vorwärts!
Special Award - UNIFIL
Dieser Special Award geht zu Ehren der Soldatinnen und Soldaten des österreichischen UNIFIL-Kontingents, (United Nations Interim Force in Lebanon), die in einer herausfordernden Region Außergewöhnliches leisten. Als Rückgrat der Logistik für alle 10.000 UNIFIL-Soldaten sichern sie die Versorgung unter schwierigen Bedingungen, geprägt von Spannungen des Konflikts in dieser Region. Ihr Mut, ihre Disziplin und ihr Einsatz für den Frieden sind vorbildlich. Sie tragen täglich zur internationalen Sicherheit bei und verdienen unseren höchsten Respekt. Diese Auszeichnung würdigt ihr unermüdliches Engagement und ihre unverzichtbare Rolle in dieser komplexen Mission.
Würdigung und Wertschätzung
„Unsere Soldatinnen und Soldaten erbringen Jahr für Jahr großartige Leistungen. Diese Verleihung gibt uns die Gelegenheit, Danke zu sagen“, betonte Verteidigungsministerin Tanner. Landeshauptmann Thomas Stelzer lobte die engagierte Arbeit und die Bedeutung des Bundesheeres für Oberösterreich: „Diese Auszeichnungen sind Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für die Menschen, die sich mit Herzblut engagieren.“
Den Live-Stream der Veranstaltung gibt es HIER zum nachsehen.