Militärhundezentrum
Das Militärhundezentrum Kaisersteinbruch ist die Einrichtung des Bundesheeres für Zucht, Aus- und Weiterbildung, Einsatz und Überprüfung der Diensthunde im gesamten Bundesgebiet.
Schutz- und Spürhunde
Die Hunde werden in der höchsten militärischen Sicherungsstufe zum Schutz von Gebäuden und Anlagen verwendet. Darüber hinaus werden deutsche und belgische Schäfer zu Spürhunden für Drogen bzw. Sprengstoff ausgebildet und im In- und Ausland präventiv eingesetzt.
Größte Rottweilerzucht der Welt
1964 wurde die Militärhundestaffel Kaisersteinbruch aufgestellt. Mit über 1.800 gezüchteten und eingesetzten Hunden ist sie die größte Rottweilerzucht der Welt. Diese Hunderasse bildet etwa 90 Prozent des Gesamthundebestandes. Darüber hinaus werden auch deutsche und belgische Schäferhunde sowie Labradorhunde und Jagdhunde ausgebildet. Mit 2007 wurde die Militärhundestaffel in Militärhundezentrum umbenannt.
Qualitätskontrolle
Alle im Dienst befindlichen Hunde werden einmal jährlich durch Mitarbeiter der Hundestaffel, einen Veterinärmediziner und einen für militärische Sicherheit zuständigen Offizier überprüft. Dabei wird die Einsatzbereitschaft und der Gesundheitszustand des Hundes beurteilt, aber auch die Kenntnisse des Hundeführers im Wach- and Sicherungsdienst. Bei positivem Abschluss verbleibt das "Team" ein weiteres Jahr im Einsatz.
Ausbildung
Unter Ausnutzung der Prägungsphasen werden die Welpen bereits ab der fünften Lebenswoche durch eigenes Personal spielerisch auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Die umfangreiche Palette beinhaltet das Kennenlernen ihres Umfeldes und verschiedener Umwelteinflüsse sowie die Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen.
Mit etwa 15 Monaten beginnt die eigentliche Ausbildung, welche in Kursform und vom Hundeführer selbst, unter Aufsicht and Anleitung des Ausbildungspersonals, durchgeführt wird. Neben dem Erreichen der höchsten Ausbildungsstufe, die für die Erfüllung der Aufgaben im Dienst notwendig ist, wird der Hund voll in die Familie des Hundeführers integriert und lebt in dessen Wohnverband. Die Familie muss in der Lage sein, im Falle einer Erkrankung des Hundeführers, den Hund kurzfristig zu versorgen.
Auswahlverfahren für Hundeführer
Neben der Ausbildung der Hunde wird auch der Schulung des Hundeführers große Bedeutung beigemessen. Bevor ein künftiger Hundeführer mit der Ausbildung beginnen darf, hat er eine 14-tägige Überprüfung über sich ergehen zu lassen. Hier durchläuft er mehrere Stationen, die ihn in die Fütterung, Pflege und Ausbildungsgrundlagen eines Hundes einweisen.
Darüber hinaus wird er über 24 Stunden unter Schlafentzug und starker körperlicher Belastung vom Heerespsychologischen Dienst auf seine physische and psychische Belastbarkeit überprüft. Ein Abschlußtest über das Erlernte komplettiert das Programm and entscheidet über die Zulassung zur Teilnahme am Militärhundeführer-Lehrgang.