Seit Freitag, den 4. August, standen bis zu 400 Soldatinnen und Soldaten in Kärnten, in der Steiermark und im Burgenland im Assistenzeinsatz. Zwei Hubschrauber des Bundesheeres helfen seit Mittwoch, den 9. August, in Slowenien bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe. Trotz der Entspannung der Katastrophensituation stehen derzeit in der Steiermark 43 und in Kärnten 120 Soldatinnen und Soldaten sowie ein Hubschrauber im Einsatz. Die beiden Transporthelikopter in Slowenien beenden heute ihre Hilfsflüge.
160 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz
"In Österreich ist die Situation nach wie vor dramatisch, über 160 Soldatinnen und Soldaten kämpfen weiterhin in Kärnten und in der Steiermark gegen die Folgen der Hochwasser und Unwetter. Die Hilfe unserer Kräfte zeigt bereits ihre Wirkung, wenn ich an die aufgelösten Verklausungen, an die tauenden Sandsäcke denke, die unsere Soldatinnen und Soldaten füllten, an die Behelfsbrücke, die errichtet wurde oder an die Fähre, die nun eingeschlossene Ortschaften wieder mit ihrer Außenwelt verbindet. Ich danke allen Einsatzkräften, insbesondere unseren Soldatinnen und Soldaten, die derzeit täglich Schulter an Schulter der Bevölkerung in Kärnten, in der Steiermark und seit Mittwoch in Slowenien im Einsatz stehen. Unser Bundesheer leistet enorm viel und ist rund um die Uhr für die Österreicherinnen und Österreicher da, wenn es gebraucht wird. Österreich kann stolz auf die Leistungen seines Heeres sein!", sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Einsatz in Kärnten
Nach wie vor stehen 120 Soldatinnen und Soldaten des Pionierbataillon 1 aus Villach sowie des Bau-/Pionierzuges des Militärkommandos Kärnten im Assistenzeinsatz, um beim Bewältigen der Hochwasserkatastrophe zu helfen.
Zwischen Rottenstein in der Gemeinde Ebenthal und Guntschach bei Glainach hat eine 50-Tonnen-Fähre den Betrieb aufgenommen. Die Zufahrt von Guntschach zur Fähre wurde mit einem Bagger und einer Faltstraße des Bundesheeres fertiggestellt. Damit können die Bewohner von Guntschach heute Fahrzeuge nach Rottenstein überstellen. Für Montag wird der Transport von schwerem Gerät der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Kärnten vorbereitet, so soll eine Hangrutschung im Raum Guntschach gestoppt werden. Für die Bewohner von Glainach betreiben Pioniere einen Personen-Fährbetrieb auf der Drau.
Ein Hubschrauber Agusta Bell 212 steht weiterhin für Erkundungs- und Transportflüge bereit. Der S-70 "Black Hawk" hat den Einsatz in Kärnten beendet. Insgesamt transportierten die beiden Hubschrauber in Kärnten bei bisher 194 Starts und Landungen 263 Personen und über 19.000 Kilogramm Last. Bei den Flügen seilten sich auch Spezialisten mit einer Seilwinde aus einem schwebenden Hubschrauber in unwegsames Gelände ab.
Einsatz in der Steiermark
In der Steiermark bereiten 43 Pioniere das Stabilisieren von rutschenden Hängen mit "Krainerwänden" und Steinkästen vor. Krainerwände sind Hangbefestigungen, bei denen miteinander verbundene Baumstämme rutschenden Hängen Halt bieten.
Fotos des Einsatzes im Flickr-Album
Slowenien: Bundesheer-Hubschrauber beenden Hilfseinsatz
Der seit Mittwoch, den 9. August 2023, dauernde Katastrophen-Hilfseinsatz zweier Hubschrauber des Bundesheeres, ein S-70 "Black Hawk" und ein Transporthelikopter Agusta Bell-212, wird im Laufe des Tages beendet.
In enger Abstimmung mit der Krisenkoordination der slowenischen Streitkräfte fliegen sie Hilfseinsätze in der besonders stark vom Unwetter betroffenen Region Dravograd-Mežica-Črna na Koroškem.
So transportierten die beiden Hubschrauber der Luftunterstützung bei bisher in insgesamt 147 Starts und Landungen einheimische Spezialisten zum Wiederaufbau des Stromnetzes und dringend benötigte Güter wie Lebensmittel, Medikamente, Trinkwasser, Kindernahrung, Schaufeln und Werkzeug in abgeschnittene Ortschaften im Raum Mežica-Žerjav-Črna na Koroškem.
Der "Black Hawk"-Transporthubschrauber flog eine verletzte junge Frau zur nächstgelegenen Rettungsstation und transportierte zwei jeweils etwa drei Tonnen schwere Sanitärcontainer nach Mežica. Insgesamt flogen die Hubschrauber 117 Personen und etwa 29.000 Kilogramm Last.
Die Hubschrauberbesatzungen nehmen die Hilfsgüter südlich von Slovenj Gradec auf, bevor sie sie in die - durch den slowenischen Krisenstab - festgelegten Ortschaften im Katastrophengebiet fliegen. Die Herausforderungen bei diesem Einsatz liegen darin, dass das Gelände sehr hügelig ist und mit zahlreichen Hindernissen, wie Stromleitungen durchzogen ist - dies erfordert von den Besatzungen ein besonders aufmerksames Kartenstudium, um Kollisionen zu verhindern.
Die Unglücksstellen liegen sehr nahe beieinander, daher ist auch der Luftraum sehr eng, weil gleichzeitig viele Hubschrauber verschiedenster Nationen ihre Aufträge fliegen.
Fotos des Einsatzes im Flickr-Album